Wie Du die Rauhnächte für den Abschied alter Trennungsschmerzen nutzen kannst

Seht ihr den Mond dort stehen,
er ist nur halb zu sehen
und ist doch rund und schön.
So sind wohl manche Sachen,
die wir getrost belachen,
weil unsre Augen sie nicht seh’n.. 

Aus dem Volkslied Der Mond ist aufgegangen


Die Natur hat ihren ureigenen Rhythmus und wir dürfen mitschwingen, wenn wir achtsam sind und staunen: Den ersten feinen glitzernden Frost auf dem Gras und den Zweigen, den Nebelschwaden, die auf den Wiesen hängen. Die majestätischen Bäume, die immer noch wachsam die Kraftorte hüten. Und die Rabenvögel, die durch die Nebelwände sehen können.

Ich spüre meist einige Tage vor der Kern-Rauhnachtszeit den Drang, mit den Vorbereitungen ganz natürlich zu beginnen. Weil ich immer wieder gefragt werde, was die Rauhnächte sind und wie ich sie zelebriere, so gebe ich hier gern ein paar Impulse.

Ich räuchere sehr gern, das ganze Jahr über, aber in der Rauhnachtszeit besonders gern. Ich liebe die feinen Schwingungen in den Essenzen der vielseitigen Kräuter, Wurzeln und Harze. Ich benutze eher ein Räuchersieb über einer Kerze ohne Kohle, so empfinde ich den Duft zarter und angenehmer.

In Naturspaziergängen schöpfe ich besondere Kraft und finde einen achtsamen, mystischen und besonders innigen Zugang zur Natur in dieser Zeit. Echte Ruhe ist der Wald für mich, wenn wenig Spaziergänger unterwegs sind. Oder die Stille zu Hause, vielleicht bei leiser Mantren-Musik. Ich kann ich meine innere Rückschau zu halten anhand meiner Fotos vom Jahr und meinem Notizkalender. Ich notiere mir wirklich Monat für Monat einige wichtige Ereignisse noch mal rückblickend.

Ich würdige die Vergangenheit, ehre die Gegenwart und freue mich auf die Zukunft. Ich schöpfe Kraft aus meinen Erfolgen als auch Misserfolgen, da ich aus ihnen auch sehr viel Weisheit ziehe. Ich halte inne und schau auf die Pokale und Geschenke, aber auch auf das, was mir das Leben zugemutet hat. Ich schließe die Vergangenheit und lasse sie bewusst mit dem Rauch beim Räuchern ziehen, ohne Groll oder Frust, sondern in Demut und Dankbarkeit. Oft lese ich im Rauhnachtstagebuch des vergangenen Jahres und wenn ich das Bedürfnis habe, noch mal etwas zu klären oder zu bereinigen so tue ich das. Damit ich mich bewusst ausrichte und einstimme, um das Neue voller Zuversicht und Freude in meinen schönsten Visionen und voller Vitalität zu begrüßen.

Wenn Du schmerzhafte Erfahrungen und eine Trennung hinter Dir hast, so kannst Du über die Rauhnachtsrituale viel Kraft ziehen, um die Vergangenheit loszulassen und einen Neuanfang zu wagen. 

Die 12 Rauhnächte und der 13. Mond.

Alle zweieinhalb Jahre dürfen wir dreizehn Vollmonde feiern. Da dieser Mond für die Nacht und das Unbewusste steht wurde er der „Zwischenzeit“ zugeschrieben. Der 13. Vollmond wird uns am 19. Dezember 2021 begleiten. Hier kannst du schon einmal hineinspüren, was sich 2021 voll-enden will. Was für ein Thema hast du wirklich im Zyklus deiner Lebensabschnitte er-füllt? Das kann angenehme Erfüllung sein, aber auch etwas, was Du lange genährt hast und nun endgültig in die Heilung und Lösung kommen darf. Welche Beziehungsthemen willst zu verabschieden und was willst Du fortan in Dein Leben ziehen?

Die Rauhnächte werden auch als das kleine Jahr bezeichnet, da jede Nacht für einen Monat im neuen Jahr steht. Um die Differenz zwischen 12 Monaten in Mondphasen (354 Tage) und dem Sonnenjahr (365 Tage) auszugleichen fügten die Kelten 11 Schalttage ein mit 11 Tagen und 12 Nächten. So kommt der Begriff „Zeit, zwischen den Jahren“ zustande.

Der Brauch besagt, dass es Nächte des Übergangs sind und dass in diesen Zeiten die Tore zu anderen Welten besonders weit geöffnet sind. Du kannst die Rauhnächte als Zeit zwischen den Zeiten sehen, wie die kurze Pause zwischen 2 bewussten Atemzügen: Die Pause gehört dazu, sie ist Teil des Ganzen, Teil des ewigen Wachsens und Vergehens. Mit dem Ausatmen wird das Alte losgelassen, doch bevor der neue Atem beginnen kann, ist eine kurze Stille da. So ist es auch mit der „Zeit zwischen den Jahren“. Hier kannst du die Schönheit der Langsamkeit entdecken und der leisen Stimme deiner Seele besser zuhören.

Hier kannst Du in Mitgefühl sein und in Selbstliebe, um Deine Mühlen und Anstrengungen zu würdigen und all die Lernerfahrungen, die Du aus dem Jahr gezogen hast. Hier kannst Du Dich mit Deinen Ahnen verbinden, mit hilfreichen Kräften, die Dir zu Seite stehen, wenn Du Dich gerade haltlos fühlst, hier kannst Du Dich der göttlichen Quelle allen Seins zuwenden und in die Heilung und Vergebung gehen, bevor Du den Schritt über die Schwelle in einen neuen Zyklus gehst.

Finde Deinen passenden Zeitraum

Es gibt zwei Varianten, die Rauhnächte zu beginnen. Eine Möglichkeit ist, mit der Wintersonnenwende am 21. Dezember 2021 zu beginnen. Ein weiterer verbreiteter Brauch ist es, die Rauhnächte am 24. Dezember zu beginnen. Eine Rauhnacht geht von 0 Uhr bis 24 Uhr. In der zweiten Variante beginnt die Rauhnacht um Mitternacht vom 24. auf den 25. Dezember und endet um Mitternacht vom 25. auf den 26.Dezember. Ich habe an Büchern orientiert oft die zweite Variante gewählt und wähle in diesem Jahr mit dem Begleitbuch von Susanne Türtscher „Von den zwölf Rauhnächten und dem dreizehnten Mond“ nun den Beginn am 21. Dezember. Wenn du mehr über das Brauchtum wissen möchtest, so gibt es zahlreiche Hinweise im Internet und Bücher dazu.

Schritt 1 Vorbereitung
Erledige alle wichtigen Arbeiten bis zur Wintersonnenwende am 21. Dezember. Bringe deine Wohnung/dein Haus in Ordnung, räume auf und mache gründlich Hausputz, den Großeinkauf für die Vorräte und die Großwäsche. Anschließend beginne mit einer Schwellenräucherung am frühen Morgen oder nach Sonnenuntergang, wenn es dunkel wird. Reinige die Räume energetisch mit Räucherwerk und Techniken, die dir vertraut und angenehm sind.

Schließe noch offene Angelegenheiten ab, d. h. bereinige Unklarheiten und Streitereien und löse Versprechen ein. Du weißt sicher, was du noch vor dir herschiebst und was noch erledigt werden sollte. Führe das längst fällige Gespräch, schreibe die E-Mail oder den Brief. Fange an, Ordner durchzusehen, wegzuwerfen, was veraltet ist, entledige dich vom Datenmüll auf dem Mobiltelefon oder im E-Mail-Postfach und auf dem PC. Verschenke, entsorge und entledige dich von Dingen, von denen du dich längst trennen wolltest. Miste aus..
Bezahle, so weit möglich, alle Rechnungen und begleiche bestehenden Schulden soweit du kannst. Falls du noch im Besitz von geliehenen Sachen bist, gebe sie die Dinge dem Besitzer zurück.

Wenn Du gern eine Aussprache mit einem Beziehungspartner hättest, diese aber aus Kontaktabbruch oder anderen Gründen nicht möglich ist, so kannst Du in ein geistiges Zwiegespräch gehen oder einen Brief schreiben, den Du dann dem Feuer übergibst (z. B. am Abend der Wintersonnenwende). Lade den Segen der göttlichen Segen der Quelle allen Seins ein, diese Trennung in Liebe zu heilen mit der Aktzeptanz und dem Vertrauen, dass es nun gut ist.

Schritt 2 Meditationsplatz
Schaffe dir einen ruhigen meditativen Platz, an dem du entspannen kannst und lege ein besonders und neues Notizbuch für diese Zeit an. Wenn du magst, richte dir einen persönlichen „Kraftplatz“ (Altar) ein, an dem alles stehen bleiben kann. Du kannst ihn mit Salbei reinigend abräuchern und um geistigen Schutz und Segen, sowie um Begleitung, Ausrichtung und Klarheit bitten. Mit 2 Kerzen oder Teelichtgläsern kannst du symbolisch die Licht-Tore öffnen. Die Kerze links steht für die Vergangenheit und die rechts für die Zukunft und die Mitte für die Zeit des Überganges. Du kannst den Platz liebevoll gestalten mit Dingen, die dir Energie und Kraft geben und für dich wertvoll sind. z. B. Kristalle, eine Räucherschale, eine Feder als Fächer, eine schöne Pflanze und ein Kartenlegeset deiner Wahl zur Inspiration, Kraftsymbole, Runen etc.

Ich arbeite seit einigen Jahren mit Tarotkarten und Orakelkarten, als auch Runen und energetisierten Bergkristallen, die ich strömen lasse in die Situation.

In dem Notizbuch notiere ich auch Träume und Begegnungen, Dinge die mir auffallen in der Zeit. Ich nutze einen schönen Füller, da Handschrift energetisch besonders hoch schwingt.

Für ein Wunschritual kannst du dir 2 Umschläge oder Beutel anlegen für deine “Wunschzettel“. Hierzu hast du 13 gleichgroße Zettel, auf dem du 1 bis 2 Sätze schreiben kannst.

Schritt 3 Die Kraft der Wintersonnenwende
Solltest du die Rauhnächte erst später beginnen, so nutze dennoch die besondere Kraft der Wintersonnenwende am 21. Dezember. Es ist der kürzeste Tag und die längste Nacht im Jahr. Hier wird der neue Lichtsamen gelegt für einen neuen Jahreszyklus. Beginne hier mit Deiner Selbstreflexion. Folgende Fragen mögen Dir vielleicht helfen:

Was leuchtet aus den einzelnen Monaten des vergangenen Jahres auf? Wofür bin ich dankbar? Was gibt es zu würdigen?

Halte noch einmal Rückschau und lasse die Ereignisse und Erfahrungen des vergangenen Jahres innerlich an dir vorbeiziehen. (Ich persönlich habe eine Schatzkiste, in der ich tolle Ereignisse, Eintrittskarten oder Postkarten, Erinnerungen an schöne Erlebnisse sammle, um sie entsprechend würdigen zu können).

Du kannst zur Inspiration natürlich auch Legekarten ziehen. Auch wenn der spirituelle Leser sagen wird, es gibt weder Raum und Zeit und dies sind nur Gedankenkonstrukte so gebe ich Recht, gleichwohl hilft die lineare Sicht bei der Reflexionsübung des hier erlebten Lebensfilmes:

Karte 1 zum Thema der Vergangenheit:

Was kann ich feiern? Was würde ich in Zukunft lieber anders machen?
Wer hat mich in diesem Jahr unterstützt? Wem möchte ich von ganzem Herzen danken? Wo darf ich in die innere Aussöhnung gehen? Woran bin ich gereift?

bei Trennung und Konflikten: Welche schönen Erinnerungen aus meiner Beziehung halte ich in Ehren? Mit welchen Erlebnissen möchte ich mich aussöhnen und loslassen?
Aus welchen Situationen habe ich dennoch unglaublich viel Kraft gezogen, worin habe ich Halt und Trost gefunden?

Karte 2 zum Thema der Gegenwart:
Wo stehe ich jetzt in diesem Augenblick meines Lebens? Was ist jetzt wichtig zu erkennen?

bei Trennung und Konflikten: Was darf ich nun voll und ganz akzeptieren? Wo weigere ich mich noch, ein Gefühl voll zu fühlen und meine volle Präsenz hineinzulegen? Wo bin ich bereit, in die volle Präsenz zu gehen und in die Akzeptanz dessen, was ist, ohne Urteil und Bewertung?

Karte 3 zum Thema der Zukunft
Was möchte ich für die Zukunft gerne an Schönes und Positives in mein Leben einladen? Schreibe kurze und knackige Qualitäten, die Dir in Zukunft wichtig sind. Wo soll mehr Licht leuchten? Welche Themen möchte ich positiv aufladen?

Bei Trennung und Konflikten: Welche neuen Gedanken und neuen Gefühle möchte ich einladen? Wer, was und wie möchte ich sein? Was für eine Beziehung und welche Erlebnisse bin ich bereit in mein Leben einzuladen?

Verwandlungsritual
Schreibe alles, was du an Ängsten und Zweifeln, an Sorgen und Belastenden Ereignissen hinter dir lassen willst und all das, was sich in vergangenen Jahr nicht erfüllen konnte auf einen Zettel auf und verbrenne ihn anschließend in einer Feuerschale mit der reinigenden Kraft des Feuers. Lasse nicht nur sinnbildlich sondern mit klarer geistiger Absicht los und gehe ins Vertrauen, das die Asche bereits das Symbol der Transformation ist.

Lade Deine positive Zukunft ein
Nun ist Platz für das Positive, dem du dich vorher schon mit den Fragen gestellt hast. Sammle dich und konzentriere dich in Ruhe auf deine Wünsche und Visionen. Widme dich deinen privaten und beruflichen Vorhaben und Zielen für das neue Jahr und schreibe diese Ziele, Vorhaben und Wünsche auf. Wenn du magst, schreibe auch 13 Herzenswünsche auf gleichgroße Zettel, die du faltest und in einen Beutel, Umschlag oder eine Kiste legst.
Bedenke: Haben wollen ist nicht gleich Wünschen. Wünsche entfalten auch nur ihre Kraft, wenn sie von Herzen kommen und wir uns auch „wert“ fühlen, sie zu empfangen. Schau ob subtile unbewusste Mangelprogramme noch dagegen wirken und erkenne sie liebevoll. Beziehe die Wünsche auf Dich und bedenke: Keinem Wesen darf absichtlich dadurch Schaden zugefügt werden und es darf dem Wohle des Ganzen dienen. Du bist in deiner Essenz reine Liebe, erinnere Dich.

Schritt 4: Rituale für die kommenden 12 Rauhnächte
Jeder der kommenden 12 Rauhnächte steht für einen Monat im neuen Jahr. Die erste Rauhnacht steht für den Monat Januar …usw.
Suche die Ruhe und Stille in der Meditation oder Natur. Einfach eine Zeit der inneren Einkehr bei Kerzenschein und einem warmen Getränk oder klarem Wasser. Während du in die Energie und die Qualität des kommenden Monats Januar eintauchst, ziehst du einen gefalteten Wunschzettel aus dem Umschlag oder Beutel und markierst die Zahl für den jeweiligen Monat z. B den Januar mit einer 1. Dann lege ihn in einen anderen Umschlag oder Beutel (ohne gucken und schummeln). Später kannst du ihn zu deinen Notizen zufügen. Warte mit dem Öffnen bis zum Ende der Rauhnächte. Klebe oder lege den gezogenen Zettel später zu den Notizen als Hauptthema für den jeweiligen Monat, aber halte ihn bis zum Ende wirklich noch geschlossen.

Schreibe in dein Notizbuch das Datum und den dazugehörigen Monat und die Botschaft oder Eingebungen während der stillen Meditation oder Einkehr, etwaige Hinweise aus Träumen oder besondere Dinge, die am Tag deine Aufmerksamkeit hatten (Begegnungen, Ereignisse oder Dinge/Wörter, auf die dein Blick fiel). Du kannst auch eine Karte aus einem Kartenlegeset ziehen zur Inspiration.

So verfährst du alle 12 geweihte Nächte bis zum Ende der Rauhnächte.

Schritt 5: Der Abschluss Deiner Rauhnächte
Am Ende der Rauhnächte ziehst Du den letzten 13. Zettel. Das Thema, das auf ihm steht, ist der rote Faden durch das Jahr und um den Wunsch, um den Du Dich selber kümmern darfst und dies auch schaffst.

Zum Abschluss der Rauhnächte meditierst Du und verbindest Dich mit dem gesamten Energiefeld des neuen Jahres, bedankst Dich bei Deinen geistigen Begleitern und bittest um Erfüllung. Wahlweise kannst Du nun die nummerierten Zettel öffnen, lesen und dem jeweiligen Monat zuordnen. Es ist oft eine große Überraschung, die Zettel in Bezug auf die jeweils gesammelten Informationen zu lesen.

Visualisiere kraftvoll mit echten Bildern

Ich werde in und nach nach den Rauhnächten gerne kreativ und kreiere noch ein Devine-Vision-Board an. In diesem Jahr wird dies ein Online Tages-Retreat am 29. Dezember von 11 – 17 Uhr. Ich gebe hier Raum für Rituale und Selbstreflexion und energetische Reinigung.

Zudem stehe ich auch während der Rauhnächte für Einzelsessions mit Lesungen in der Akasha Chronik und besonderen Ritualen zur energetischen Lösung alter Themen zur Verfügung. Als Bonus in der Rauhnachtszeit wird der Ausgleich für eine Einzelsession 111 Euro anstelle 150 Euro betragen. Noch vergebe ich auf Wunsch freie Termine.

 

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